Winter auf der Schmidtenhöhe © NABU Deutschland
Sreuobstwiesen bei Güls, © Unbekannt

Ein Umsonstladen in der Innenstadt
Samstag, 23.05.2020, 11:00 bis 16:00 Uhr
Am Plan
„Wer etwas hat und nicht mehr braucht, gibt es im Laden ab. Wer etwas braucht und es nicht hat, nimmt es mit." Aber Alles umsonst? Wie soll das funktionieren? Ein paar Jahre im Schrank, kaum genutzt, doch dann aussortiert und ab in die Tonne. Das ist das Schicksal nicht nur vieler Kleidungsstücke, sondern ganz ähnlich auch bei Haushaltsgegenständen, Möbeln und Lebensmitteln. Heutige Gewohnheiten heißen Neu Kaufen, statt Reparieren oder Verschenken und "Altes" lieber gleich wegwerfen. Klar, denn das ist der einfachste Weg. Da neu produzierte Ware schon für wenige Euro neu und ständig verfügbar ist, ist uns das Ausmaß der Konsequenzen dieses unüberlegten Konsums gar nicht mehr vorstellbar. Die Menge an weggeworfenen Dingen zeigt sich in vielen Städten, in denen es noch Sperrmüll gibt, wenn sich vor den Häusern ganze Berge ansammeln. Insbesondere in Ländern des globalen Nordens, beispielsweise in Deutschland bleiben alleine in einem Jahr 230 Millionen Kleidungsstücke im deutschen Einzel- und Onlinehandel unverkauft und werden unter hohem CO2-Ausstoß in Müllverbrennungsanlagen oder als Ramschware in Ländern außerhalb der EU aus der Welt geschafft - nur, um anschließend wieder neu produziert und für sehr wenig Geld verkauft zu werden. Diese Hochrechnung basieren auf Zahlen der Marktforschungsfirma Euromonitor International, laut der alleine 2019 rund 2,3 Milliarden Kleidungsstücke am deutschen Modemarkt angeboten wurden. Mit 4,7 Kilogramm Kleidung, die jede Person pro Jahr wegwirft, belegt die Bundesrepublik Platz sieben der 15 größten Textilverschwender in Europa. Das traurige ist, den meisten Menschen sind die ökologischen und sozialen Folgen der "Wegwerflogik" nicht bewusst, oder in vielen Fällen nicht wichtig, da nur das eigene Wohl im Vordergrund steht. Dass tausende Menschen unter den schlimmen Produktionsmittel billig produzierter Ware und deren Belastung auf die Umwelt leiden, ist für viele nicht relevant. Ein Umsonstladen ermöglicht im Kleinen etwas, wie die Nutzung von Gegenständen ohne Tausch oder Geld, was auch in der Gesellschaft möglich sein sollte. Inzwischen gibt es gut 50 Umsonstläden in Deutschland. Mit der Idee des Umsonstladens möchten wir der Überproduktion, dem unüberlegten Konsum und der damit verbundenen Umweltbelastung entgegentreten und die Solidarität der Menschen untereinander fördern. Wir alle können Dinge Reparieren, Verschenken oder Teilen, anstatt sie einfach fortzuwerfen!