Winter auf der Schmidtenhöhe © NABU Deutschland
Sreuobstwiesen bei Güls, © Unbekannt

Waldrapp-Auswilderung – Mit dem Paragleiter Zugvögel in den Süden eskortieren
Mittwoch, 22.11.2023, 16:00 bis 17:00 Uhr
Universität Koblenz (Raum G410)
https://greenoffice.uni-koblenz.de/event/waldrapp-auswilderung-mit-dem-paragleiter-zugvoegel-in-den-sueden-eskortieren/
Mit Zugvögeln im Ultraleichtflugzeug 2300 km nach Spanien fliegen, um dem Waldrapp sein Winterquartier zu zeigen – genau das hat Gunnar Hartmann im August und September 2023 mitgemacht. Er hat organisiert, Fotos geschossen und Erfahrungen gesammelt, die er in diesem Vortrag teilen wird. Der Waldrapp galt lange Zeit als Delikatesse und wurde so durch den übermäßigen Konsum des Menschen bereits im frühen 17. Jahrhundert in Mitteleuropa ausgerottet. Heute, ca. 400 Jahre später, werden Waldrappe nachgezüchtet und in einem aufwendigen Projekt in Österreich, Deutschland und der Schweiz wieder angesiedelt. Der Waldrapp ist ein Zugvogel, der die Reiseroute zu seinem Winterquartier von seinen Eltern lernt. Diese Aufgabe müssen nun menschliche Zieheltern übernehmen, indem sie mit Ultraleichtflugzeugen vorrausfliegen. Seit 20 Jahren passiert das regelmäßig. Von Österreich und Deutschland aus über die Alpen in die Toskana. Doch wieder droht der Mensch durch sein Verhalten zum Aussterben der Art beizutragen. Die anthropogene Erderwärmung verändert die Dynamiken der Jahreszeiten und dem damit verbundenen Instinkt in den Süden zu ziehen. Die Vögel machen sich zu spät auf die anspruchsvolle Reise über die Alpen und bleiben in den Tälern stecken, da ihnen die Thermik für die Überquerung der Pässe fehlt. Somit wurde 2023 eine neue, wesentlich längere, aufwendigere und gefährlichere Route getestet. Vom Bodensee über Frankreich nach Andalusien. Auf dieser Route sind die Vögel nicht auf gute Thermik angewiesen und können so dem erneuten Aussterben durch den Menschen entgehen. Der Vortrag findet in Gebäude G, 4. Stock, Raum 410 am Campus der Universität Koblenz im Stadtteil Metternich statt (Universitätsstraße 1). Beginn ist 16:00 und er dauert maximal eine Stunde. Die Veranstaltung ist frei für alle Interessierten.