Winter auf der Schmidtenhöhe © NABU Deutschland
Sreuobstwiesen bei Güls, © Unbekannt

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Waldwende Jetzt!

Die Waldgebiete zwischen Basel und Frankfurt sind durch die Folgen des Klimawandels und einer unangemessenen Land- und Forstwirtschaft akut von der völligen Zerstörung bedroht. Es wird daher eine große Koalition aller Akteure geschmiedet, die sich für den Erhalt und die ökologische Aufwertung dieses so wichtigen Gebietes einsetzen. Über Ländergrenzen und Verwaltungsgrenzen hinaus sollen alle Waldbesitzer*innen und Bürger*innen vernetzt werden, damit auch unsere Kinder und Enkel noch in diesem Raum leben können. Die Bürgerinitiative kämpft für eine gemeinsame Entwicklung der Wälder in diesem Gebiet, einschließlich der Rheinauenwälder, den Wäldern auf der Niederterrasse des Rheingrabens und der Vorbergzone der angrenzenden Mittelgebirge. Die besondere Bedeutung eines Schutzes ergibt sich aus der Tatsache, dass wir uns hier in der vom Klimawandel am schwersten betroffenen Region Deutschlands befinden und die Projektionen darauf hindeuten, dass bis zum Ende des Jahrhunderts alle Wälder in dieser Region abgestorben sind, wenn keine massive Gegensteuerung erfolgt. Waldentwicklung wird dabei als integrales Vorgehen betrachtet, das alle Landnutzungsformen umfasst und den Menschen und die Entwicklung der Schöpfung in den Mittelpunkt aller Überlegungen stellt. Wälder sind zu komplex und für die hier lebenden Menschen zu bedeutend, als dass sie von wenigen amtlich Zuständigen alleine verstanden und richtig behandelt werden könnten. Deshalb soll unter Beteiligung aller Bürger*innen, interessierten Anspruchsgruppen und regionalen Fachexpert*innen ein Gesamtkonzept für die Entwicklung des Waldes entwickelt und umgesetzt werden. Es wird nie möglich sein, alle Strukturen, Prozesse und Funktionen des Waldes angemessen und in ihrer Gänze zu erfassen und zu bewerten. Die Behandlung der Wälder soll daher nach dem Prinzip höchstmöglicher Schonung erfolgen. In die natürlichen Prozesse soll nur ausnahmsweise und nur dann eingegriffen werden, wenn es zum Erhalt der potenziell natürlichen Vegetation notwendig ist. Die Wohlfahrtsleistungen des Waldes haben in einem verstädterten Raum höchste Priorität. Die Produktion von Holz in den Wäldern der Rheinebene ist wegen den ungünstigen Standortsfaktoren betriebswirtschaftlich und volkswirtschaftlich nicht sinnvoll und sollte künftig unterbleiben. Da die Wälder in enger Verzahnung mit anderen Landnutzungsformen (Landwirtschaft, Wasserwirtschaft, Verkehr, Siedlung) liegen, ist bei der Entwicklung von Zukunftskonzepten eine interdisziplinäre Vorgehensweise erfolgsentscheidender Faktor der Waldentwicklung.